Direkt zum Hauptbereich

Fallbeispiel Rottleberode als Gegendarstellung zu Vorwürfen des Kultusministeriums!!!!

Nachdem in der Presse erneut Unterstellungen von Seiten des Kultusministeriums auftauchen, wir würden Minischulen mit 15 Schülern und einer Lehrkraft einfordern, stellt sich schon die Frage, weshalb wir an der Anhörung vom 9.1.2014 unseren Gesamtvorschlag, mit beachtlichen Datensätzen unterlegt, allen Anwesenden abgegeben und anschließend per Mail an sämtliche Landtagsabgeordneten verschickt haben.  Wir können auf Grund der Äußerungen, die wieder in die Presse gelangen, erkennen, dass man offensichtlich NICHT auf den Kern unseres Vorschlages eingehen will. Oder: Will man das nicht, weil der Vorschlag zu gut, nicht zu widerlegen ist?

Denn, wir sprechen nicht von 15-er Schulen, sondern wir sagen: Dort wo die Schülerzahlen zwischen 40 und 70 liegen (und um solche Schulen geht es!!!!) bietet das altersdurchmischte Lernen die Antwort auf die Argumente, welche das Kultusministerium für Schulschließungen vorsieht. Und wir fügen hinzu: Diese Beschulungsart ist derart flexibel, dass in vielen Regionen in Europa Schulstandorte sogar mit nur 15 Schülern erhalten werden. Neugierige könnten dort erfragen,WESHALB man das macht.  Solche Schulstandorte gibt es aber in Sachsen-Anhalt nicht!!!

Zum besseren Verständnis tragen wir jetzt ein Fallbeispiel an die Öffentlichkeit, welches aufzeigt, wie in Sachsen-Anhalt Standorte erhalten, Personalkosten gespart UND Schulqualität erhöht werden kann. Wir gehen davon aus, dass jede des Lesens fähige Person den Ausführungen folgen kann und fordern euch auf: Rechnet nach diesem Modell eure Schulstandorte, welche vor der Schließung stehen, durch!!

Mit dem System altersdurchmischtes Lernen bleiben die Standorte erhalten. Trotzdem erreicht das Kultusministerium seine Sparziele. Beispiel Hayn (40 Kinder), Stolberg (45 Kinder), Rottleberode (80 Kinder).

Ist Zustand: 12 Klassenlehrkräfte an drei verschiedenen Schulen, 
Pädagogische Mitarbeiter (vielerorts eine Vollzeitstelle/Schulstandort)  
Schulleitungsfunktion sowie Administration (1/2 Stelle)   pro Schulstandort.
Wir können als von rund 16 Vollzeitstellen ausgehen.
Aus Spar- und Personalgründen sollen Stolberg und Hayn bis 2017 geschlossen werden und alle Kinder in Rottleberode beschult werden.

So löst man dieses Problem in ganz Europa im ländlichen Bereich!
Gehen wir aus von total 165 Schülern in den drei Schulstandorten und von einer Lehrerzuteilung von 1 Vollzeitstelle/Lehrkraft pro 15 Schüler. Im Weiteren setzen wir die Schulleitung und Verwaltung der drei Schulhäuser zentral, also an einem Standort.

Somit stehen der Schulleitung für die Beschulung aller drei Schulen 11 Vollzeitstellen zur Verfügung.  Diese können bei ausgeglichenen Schülerbeständen nach gegenwärtigem Schülerstand wie folgt verteilt werden: 
  • Rottleberode 4 Vollzeitstellen                Jahrgangsklassen-Unterricht
  • Stolberg 2 Vollzeitstellen                      1/2. Klasse 3/4. Klasse
  • Hayn 2 Vollzeitstellen                           1/2. Klasse 3/4. Klasse
3 Vollzeitstellen sind nun disponibel für Fachunterricht, Teamteaching,  Schulprojekte, Entlastungsstunden bei hohen Klassenbeständen etc.
Dazu käme allenfalls noch ein Praktikant der Fachhochschule für Pädagogik.

Dellen in den einzelnen Jahrgängen können mit dieser Beschulungsart locker aufgefangen werden. Klassenbildung in der ersten Klasse ist nicht gefährdet!.  

Wenn es nun noch gelingt, Übereinstimmung darüber zu erzielen, dass Klassengrößen bei jahrgangsdurchmischtem Lernen 23 NICHT überschreiten  und im Jahrgangsunterricht 25 Kinder die Obergrenze sein sollten , dann IST DAS qualitativ gute Schule an allen drei Standorten, egal, welche Beschulungsform zur Anwendung kommt!  Dazu kommen für Hayn und Stolberg die unbestrittenen Vorzüge des jahrgangsdurchmischten Lernens. Auch in Rottleberode ist es denkbar, dass zwei schwache Jahrgänge in einer Klasse zusammengefasst werden. (Dieses Jahr nur 9 Schüler für 1. Klasse angemeldet!!!)

DAS meinen wir mit flexibler Schule. Standorte, welche derzeit vor der Schließung stehen, haben zwischen 40 und 60 Schüler. Mit jahrgangsdurchmischtem Lernen können alle diese Standorte erhalten werden. 
Es ist also müssig, dieser Beschulungsform mit dem Argument zu begegnen, Lehrkräfte würden in solchen Schulen vereinsamen etc. Weiterhin arbeiten Teams in den Schulhäusern.

Altersdurchmischtes Lernen erspart uns also hier gesamthaft bis zu 5 Vollzeitstellen und Teilsekretariate, sowie Schulleiterfunktionen, da zentral geregelt. Damit übertrifft das Kultusministerium seine Personalsparziele bei Weitem, die Schule bleibt im Ort und  zusätzliche Transportkosten von deutlich über 50 000 € jährlich fallen NICHT an. 


    DAS ist unsere Antwort auf  SEPL-VO2014 für diese drei Standorte.!!  

SEPL-VO 2014 NEIN, StarkIII-Verknüpfung mit gegenwärtiger Schulplanung NEIN,
Wir fordern eine Notbremsung und Neubeurteilung der Planungslage in Form eines Schulschließungsmoratoriums VOR den Kommunalwahlen 2014!
Der Freistaat Sachsen hat 2013 genau diesen Weg gewählt und berät ein Schulgesetz, in welchem der ländliche Raum mit ortsnaher Grundschulversorgung gestützt werden soll.

Das fordern wir auch!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sprechen wir mal "von Schule" - Klassenzimmer: Wartsaal oder "die zweite Lehrkraft" ?

Wir befassen uns heute mit  den Räumen in welchen Kinder und Jugendliche im Alter von 6 - 16  mehr als die Hälfte ihres Lebens verbringen. Es sind zwei Punkte, welche im Vordergrund stehen: Nutzung des Raumes  und Möblierung. Der Titel deutet es schon an, hier geht es um die Nutzung. Das Bild links zeigt ein Klassenzimmer um 1900 herum.   Der dazugehörige Beitrag ist sehr lesenswert. Schule um 1900 eben. "Und auch aus diesen Jungs und Mädchen ist was geworden", höre ich bereits. Ja, das ist so. Das Bild rechts oben und die Bilder dieses Abschnittes zeigen Klassenzimmer von heute. In den meisten Grundschulen sehen wir nach wie vor die klassische Bestuhlung und sie besagt etwas: Gängigste Unterrichtsmethodik ist Frontalunterricht. Dies wiederum bedeutet für die Schüler: Viel sitzen, viel zuhören, wenig Eigenaktivität und Bewegung. Ja, es gibt auch andere Klassenraumbestuhlungen, sie sind lobend zu erwähnen, denn sie machen auf den ersten Blick klar, dass Unterric

Schülerbeförderung: 75 Minuten für 7-Jährige ! Wo bleibt eigentlich das Jugendamt?

Das Thema Schulschließungen produziert auf einer anderen Ebene Probleme, welche das Kultusministerium kaum und das Finanzministerium offenbar schon gar nicht interessieren. Es geht dabei einerseits um entstehende Kosten für den Schülertransport und zugleich um die Frage: Wo liegt die Grenze der Zumutbarkeit von Schülertransporten für Grundschüler? Dazu hat man in den letzten Tagen mehr erfahren: Kosten der Schülertransporte: Dazu Infos aus dem Kreise Jessen. Die Transportkosten stiegen von 4,26 Mio € im Jahre 2008 auf 5,45 Mio im Jahre 2011. Die durchschnittliche Kilometerleistung für einen Weg/Schüler betrug 15,61 Kilometer (2011) und wird mit den begonnenen Schulschließungen massiv zunehmen. ( Quelle MZ ) Diese Millionen scheinen irgendwo vom Himmel zu regnen und das Haushaltsbudget des Landes Sachsen-Anhalts nicht zu belasten. Hier spricht man nämlich nur vom enormen Sparpotential, ohne genauere Zahlen zu nennen. 75 Minuten von Tür zu Tür Zumindest der Landkreis Mansfeld S

Die Rechte unserer Kinder (1)

http://www.jugenddelegierte.de Nachdem wir inzwischen bis zum Gehtnichtmehr dargestellt haben, dass die Schwerpunkte der gegenwärtigen Planungen des Finanz- und Kultusministeriums ausschließlich finanzielle und personelle Gründe haben, möchten wir in diesem und den folgenden drei Beiträgen die Kinder in den Fokus stellen  Sie sind es, welche am Unmittelbarsten betroffen sind und - das behaupten wir jetzt - entsprechend Schaden nehmen oder benachteiligt werden Die Uno-Kinderrechts-Konvention von 1989  legt die Kinderrechte in 10 Punkten fest:  Drei davon möchten wir in diesem Zusammenhang herausgreifen: das Recht auf Gesundheit das Recht auf Bildung das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung 1. Recht auf Gesundheit Dazu eine Wegleitung zum Schlafbedarf von 6-11-Jährigen Für 5-6-Jährige beträgt dieser 11,5 Stunden, 7-11-Jährige liegt der Wer bei 11 Stunden. Daraus ergibt sich ein handfestes Problem für Eltern, deren Kinder bereits um 05:30 aus den Federn müssen, u